, Willi Steffen

Letzte Entschlossenheit fehlte

1. Liga, Gruppe 2: TV Muri – HC Kriens 31:35 (11:16)

Gegen einen fokussierten HC Kriens hat der TV Muri wenig entgegenzuhalten. Den Einheimischen fehlte der nötige Biss und auch das Personal, um den zwölften Saisonsieg einzufahren. Lichtblick bei den Freiämtern war der 18-Jährige Levi Wey.
 
Die Ausgangslage vor dieser Partie ist klar. Der HC Kriens muss -der TV Muri darf gewinnen. Denn die Luzerner befinden sich mitten im Kampf, gegen einen Barrage Platz. Dementsprechend legen die Gäste los. Mit viel Tempo und Biss kaufen sie dem Heimteam den Schneid ab. Schon bald liegt Muri mit vier Toren hinten. Hauptsächlich in der Abwehr fehlt die letzte Überzeugung. Zu zaghaft, zu schlecht organisiert präsentieren sich die Freiämter über weite Strecken der Spielzeit. Sehnlichst vermisst, wird der beruflich abwesende Mirko Külling.
Der zweite prominente Abwesende ist Alex Meier, vor Mirko Külling und hinter Noel Angehrn der zweitbeste Scorer der Gastgeber. Sein Fehlen wirkt sich im Angriff aus. Offensiv findet Muri hauptsächlich vor der Pause kaum statt.  Mit unpräzisen Würfen wird der gegnerische Torhüter warmgeschossen. Auch in Sachen Tempo lässt Muri einiges vermissen. Die Quittung dafür zeigt sich auf der Anzeigetafel. Nach 30 Minuten liegt der Gastgeber mit 11:16 zurück. Torhüter Kim Davidson verhinderte mit einigen Paraden einen noch grösseren Rückstand.
 
Jungspund als Lichtblick
Jetzt sind die Comeback Qualitäten, die Muri in den vergangenen Wochen des Öfteren ausgespielt hatte, gefragt. Der HC Kriens lässt ein solchen Szenario aber nur bedingt zu. Den Murianern ist nach der Pause anzumerken, dass sie gewillt sind, das Steuer herumzureissen. Offensiv agiert man nun mit deutlich mehr Überzeugung. Vor allem die beiden Teamleader Yorick Kaufmann und Noel Angehrn kommen in die Gänge. Aber auch der Jungspund Levi Wey. Er war mit sieben Treffern einer der Lichtblicke im Murianer Team. Kriens gerät dadurch kurz ins Straucheln. Nach 40 Minten lautet das Resultat 19:22. Muri schöpft wieder Hoffnung. Vergeblich. Die Luzerner legen den Schalter um und ziehen wieder auf fünf Tore Differenz davon. «Wir sind dank einer Leistungssteigerung leider nur bis auf drei Tore herangekommen. Dem Gegner muss ich attestieren, dass er den Vorsprung clever über die Runden gebracht hat», sagt Mimmo Di Simone.
 
Doppelt bestraft nach schlechten Würfen
In der verbleibenden Viertelstunde kontrolliert der HC Kriens die Partie. Den jungen Murianern gelingen noch einige sehenswerte Tore. Zu mehr reicht es nicht mehr. Immerhin hat man sein Gesicht nicht verloren und eine drohende, weit höhere Niederlage abgewendet. Der Sieg der Krienser geht schliesslich in Ordnung. Den personell dezimierten Murianern, auf der anderen Seite, werden die Grenzen aufgezeigt.
«Auch mit diesem Personal hätten wir unsere Möglichkeiten gehabt. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir aber offensiv unpräzis gespielt und schlecht geworfen. Der Gegner nutzte die Gelegenheit und bestrafte uns mit Toren aus daraus resultierenden Gegenstössen gleich doppelt», so Mimmo Di Simone. Daraus sei dann die Fünf-Tore-Hypothek entstanden, der man in der restlichen Spielzeit hinterhergelaufen sei, fährt der Trainer fort.
 
Telegramm:
Bachmatten. – 280 Zuschauer. – SR: Lämmler / Leu
Muri: Davidson, Schleiss; Dani Lang (2), Dominik Lang, Galizia (3), Angehrn (10), Kaufmann (3), Betschart (2), Rey (1), Heusi (2), Wey (7/4), Dahinden (1).
Kriens: Näf; Augugliaro, Buholzer (2), Sigrist (5), Baumann (3), Hochuli (10), Flückiger (6), Schnetzler (1), Bühler (2/1), L. Schnyder (6), Doudu, Gallati.