Geschichte

Hier findest du Berichte zu den grössten Highlights aus der Vereinsgeschichte.

Trendsport Handball

In den 1960er und zu Beginn der 1970er Jahren galt Handball als die Trendsportart in der Schweiz. Durch den Wechsel vom Gross- zum Kleinfeld konnte ohne viel Aufwand, auf jedem Schulhausplatz oder auf jeder Wiese im Dorf, der neue Ballsport ausgeübt werden.  

 
Der Turnverein Muri bestand zu dieser Zeit aus eingefleischten Geräteturnern und einer Anzahl von jungen Kerlen, die sich nicht nur auf traditionelle Werte berufen wollten, sondern offen waren für neue Sportarten. So durfte beim TVM das Spiel mit einem Ball nicht fehlen. Stets nach der Turnprobe wurde im Klosterdorf Korbball gespielt. Es war vor allem eine junge Schar von Turnern, welche die Leichtathletik für sich entdeckt haben und das Ballspiel ganz allgemein liebten. Diese Entwicklung weg vom Geräteturnen wurde von Präsident und Oberturner mit einiger Skepsis verfolgt: 
 
Alois Bütler, Präsident des Turnvereins von 1962 - 1974 (Bruder von Benno Bütler)
Adolf Staubli, Oberturner des Turnvereins von 1963 - 1974
Ruedi Steinmann, Vizeoberturner des Turnvereins von 1966 - 1974 

 

1965

Felix Schmid (seit 1963 bei den Elektrizitätswerken Muri tätig) wurde dank Heirat im Klosterdorf sesshaft und nahm regelmässig an den Turnproben des TVM teil. Er war Mitglied der im Jahre 1961 gegründeten Handballriege des TV Meilen und hatte dort bis 1967 aktiv Handball (3. bis 1. Liga) gespielt. Mit dieser Erfahrung im Gepäck führte er nach der Turnprobe des Turnvereins Muri trotz Widerstand das Handballspiel anstelle des traditionellen Korbballs ein. Die ersten Gehversuche gestalteten sich schwierig und die Gegenwehr von Präsident und Oberturner sowie der älteren Turner war stark. Bei den jungen Turnern fand Handball aber schnell viel Sympathie.  
 

1967

Felix Schmid wurde neuer Oberturner bei der Männerriege Muri, blieb aber beim Turnverein aktiv. Am Kreisspieltag in Bünzen stand erstmals ein Murianer Handball-Team im Einsatz und holte gleich den 3. Schlussrang.  
 

1968

Auch ein Jahr nach der Premiere nahm der TVM mit einer Handball-Equipe am Kreisspieltag in Sins teil. Erneut erreichte man den erfreulichen bronzenen Podestplatz.  
 

1969

Auf Ersuchen des Turnvereins wurden durch die Gemeinde Muri die ersten Handballtore angeschafft. Als Gegenleistung durfte die Schule die Minitramps benützen. Am Kreisspieltag in Dottikon resultierte im Handballspiel der 6. Schlussrang.  
 
Felix Schmid beendete sein handballerisches Engagement beim TV Muri. Trotz seiner 5-jährigen Tätigkeit ist er nie offiziell in den Verein aufgenommen worden. Als Grund wurde angegeben, dass er sich zu wenig aktiv am Training beteiligte (!?). Wahrscheinlich hätte es heissen müssen, dass er zu wenig als „Turner“ aktiv war. Der Widerstand von Präsident und Oberturner gegen das neue Spiel „Handball“ präsentierte sich nach wie vor als sehr vehement.
 

1970

Am Kreisspieltag in Boswil kam das Handball-Team des TV Muri nicht über den letzten Platz hinaus.
 

1971 - Als das kleine runde Leder laufen lernte

Nach ersten Gehversuchen an den verschiedenen Kreisspieltagen machte sich zu Beginn der 1970er-Jahre eine wackere Schar von jungen Turnern auf, das Spiel mit dem kleinen runden Leder zu erlernen. Am Spieltag in Bünzen hatte man die Endspiele erneut nicht erreicht. Trotz dieser Misserfolge meldete man für die Wintermeisterschaft 1971/72 erstmals ein Handball-Team des TV Muri an – wohl ohne Segen der Vereinsleitung. Die Anmeldung besprachen interessierte Spieler bilateral und Benno Bütler hatte die Sache an die Hand genommen. Eine formelle Gründungsversammlung mit Gründungsurkunde fand 1971 also nicht statt. Trotzdem war nun der Verein offizielles Mitglied des regionalen Handballverbandes HRV Aare und natürlich auch des Schweizerischen Handballausschusses (damals noch ein Unterverband des ETV).  
 
Alle Spiele fanden in der Mehrzweckhalle in Lenzburg statt. Die Spielzeit betrug in der 4. Liga 20 Minuten. Eine Pause oder einen Seitenwechsel gab es nicht. Dem Spielertrainer Benno Bütler stand kein Coach zur Seite. Diese Funktion existierte bis 1975 beim TV Muri nicht. Das Kader umfasste 17 Spieler, wovon 7 vom TV Beinwil-Freiamt dazustiessen. Für die Trainings und die Spiele hatte man einen einzigen Ball zur Verfügung. Das erste Spieldress war ein persönliches Leibchen vom Turnverein (rotes T-Shirt mit zwei weissen Bruststreifen). Der gesamte Handballbereich war im Turnverein integriert. Für die Finanzierung des Spielbetriebes mussten die Handballer jedoch selbst aufkommen.  
 
Der sportliche Erfolg war ernüchternd. Von insgesamt 14 Spielen resultierten 13 zum Teil hohe Niederlagen. Einzig das letzte Duell endete Unentschieden und wurde natürlich wie ein Sieg gefeiert. In dieser schwierigen Anfangszeit mussten die Neu-Handballer oft zu unkonventionellen Mitteln greifen. So trainierte man anfänglich zusammen mit den Turnern sehr gedrängt in der Einfachturnhalle des Badweiherschulhauses. In den Sommermonaten konnte man bei trockener Witterung wenigstens auf die Spielwiese und den Sandplatz ausweichen. Auch bei den Finanzen ging man vorerst besondere Wege. Ein Gründungsmitglied weiss zu berichten: „Wenn wir nach dem Training noch kurz in die Wirtschaft gingen, musste jeder zehn Prozent seiner Konsumation in die Vereinskasse legen.“ 
 

1972

Am Eidgenössischen Turnfest in Aarau stellte der TV Muri keine Handballmannschaft. Dafür nahm man erstmals an der Sommermeisterschaft 1972 mit einer Aktiv- und einer Junioren B-Mannschaft teil. Die Beinwiler-Fraktion war bereits nicht mehr dabei. Dank dem Zuzug von Jo Stadler (Ex 1. Liga Spieler von St. Peter und Paul Zürich) wurde das Team aber spielerisch deutlich stärker. 
 
Das Dress der Mannschaft bestand damals aus einem weinroten Trikot (mit Rückennummer), wozu die Spieler weisse Hosen trugen. Für die Teilnahme an der Sommermeisterschaft 1972 erhielten die Handballer vom Turnverein einen Unterstützungsbeitrag von 100 Franken.  
 
Die Heimspiele wurden auf dem Klosterplatz ausgetragen. Dieser Platz war eigentlich ungeeignet. Fangnetze und Tore gab es vorerst nicht. Auch das Handballfeld war nicht eingezeichnet. Die Linien mussten daher vor jedem Spiel mit Kreidemehl gezeichnet werden. Dazu durfte man jeweils den Streuer vom FC Muri verwenden. Die Tore und die Langbänke mussten stets von der Badweiherturnhalle herangeschafft werden. Der grobkörnige, unebene Asphaltbelag führte neben dem grossen Schuhverschleiss regelmässig zu Schürfverletzungen an Knie und Ellbogen. Deshalb wurde der Klosterplatz „handballtauglich“ gemacht. So wurde das Handballfeld mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde mit fester Farbe markiert und als Ballfänger wurden zwischen den Bäumen zwei Volley-ballnetze gespannt. Am Asphaltbelag konnte man leider nichts verbessern. Das Aktivteam und die Junioren wurden von Benno Bütler trainiert. Auch an der Wintermeisterschaft 1972/73 stellt der TV Muri zwei Teams. 
 
In der Jubiläumsschrift 1873-1973 des Turnvereins Muri kann folgendes Zitat entnommen werden: „Es ist erfreulich, dass man über die jüngste Sparte, der Handball-Mannschaft, von Ruedi Steinmann an der GV vom 27. Januar 1973 verschiedenes vernehmen konnte. Diese Mannschaft ist sehr aktiv. Sie beteiligte sich an der Sommermeisterschaft 1972 und erzielte den 3. Platz. In der laufenden Wintermeisterschaft 1972/73 ergibt sich zurzeit ein 2. Platz und die Junioren belegen zurzeit den 3. Platz. Die Anfangsschwierigkeiten scheinen überwunden zu sein.“ Dies war das erste Mal, dass in einer offiziellen Schrift positiv von den Handballern berichtet wurde. 
 
Trotzdem waren viele Probleme ungelöst. Für das Training stand im Winter am Dienstag und Freitag während einer Stunde knapp die Hälfte der Einfachturnhalle im Badweiher zur Verfügung. Zuerst stand gemeinsames Einlaufen und Gymnastik mit dem Turnverein auf dem Programm. Danach trennte man sich. Die Turner übten an Reck und Barren und die Handballer machten ihr Balltraining. Traditionell nach der Probe gab es für Turner und Handballer eine Viertelstunde Korbball und anschliessend ohne Turner spielten die Handballer noch eine weitere Viertelstunde ihr geliebtes Spiel. Im Sommer konnte man bei trockener Witterung auf die Spielwiese oder auf den Sandplatz ausweichen, aber die Bodenverhältnisse waren meist grenzwertig. 
 
Jeder Handballer musste aktiver Turner sein. Die Ängste bei der Vereinsleitung, dass die Jungturner abwandern, respektive nur noch Handball spielen würden, waren weiterhin allgegenwärtig.  
 
Durch die Wahl von Walter Galliker in den Vorstand des Turnvereins bekamen die Handballer neben Ruedi Steinmann eine weitere wichtige Vertretung. Walter Galliker hatte sich zur Verfügung gestellt, nachdem sein Freund Benno Bütler von der Versammlung nicht in den Vorstand gewählt worden war. Der Verein wollte nicht zwei Brüder im Vorstand.
 

1973

Mit dem Engagement von Bernd Welm als Spielertrainer des „Eis“ wurde der Aufstieg derKlosterdörfler Handballer eingeläutet. Der ausgewiesene Handballfachmann mit Nationalliga-Erfahrung brachte mit seinem Wissen und nicht zuletzt mit seinem „Bombenschuss“, Waffenschein inklusive, den nötigen Schwung in den Dorfverein. Gleich im ersten Jahr unter Spielertrainer Welm, der vom TV Zofingen ins Freiamt zog und auch vom TV Wohlen umworben wurde, schaffte das Fanionteam in der Saison 1973/74 den Aufstieg in die 3. Liga. 
 
Auch hatte man jetzt für die Aktiven und die Junioren ein richtiges Handballdress angeschafft. Die Dressfarben entsprachen der Freiämter-Flagge gelb-blau. Die Aktiven spielten in einem gelben Trikot (mit blauen horizontalen Streifen auf der rechten Seite des Shirts) und blauen Hosen. Die Junioren B traten in einem blauen Trikot aufs Spielfeld (mit gelben horizontalen Streifen auf der rechten Seite des Oberteils) und trugen dazu gelbe Dress-Hosen.
 

1974

Ruedi Steinmann wird neuer Oberturner und Emil Berger löst Alois Bütler als Präsident des Turnvereins ab. Damit fand der „Bruderkampf„ zwischen Benno und Alois ein Ende und die Machtverhältnisse für oder gegen den Handballsport glichen sich mehr oder weniger aus.
 
Die Heimspiele der Wintermeisterschaft 1974/75 fanden in der Mehrzweckhalle in Lenzburg statt. Ein Jahr nach dem Aufstieg in die 3. Liga doppelte der TVM nach und feierte den Sprung in die 2. Liga.
 

1975

Benno Bütler gibt das Amt des Handball-Obmannes an Guido Wipf ab. Dies führte zu einer weiteren Beruhigung im Handball-Turnverein-Umfeld. Während der „Drang und Pionierperiode“ hatte Benno Bütler sicher zehn Mal den „Bettel“ hingeschmissen und überbrachte jeweils alle Unterlagen an Walter Galliker, um ihm für seine Ämter die ganze Verantwortung abzutreten. Nach einer gewissen Zeit kam er aber stets wieder zurück und hatte all seine Aufgaben wieder aufgenommen. 
 
Mit dem Erfolg der ersten Mannschaft wurde das Interesse im Klosterdorf am Handballsport weiter geweckt. Nur vier Jahre nach der Gründung konnte der Verein 1975 bereits vier Teams zur Meisterschaft melden, je zwei Aktiv- und Junioren-Mannschaften. Was bei den Aktiven seinen Anfang nahm, trug schnell auch im Nachwuchsbereich seine ersten Früchte. Den Junioren A gelang in der Saison 1975/76 der Aufstieg in die höchste Juniorenklasse der Schweiz. 
 
Die Heimspiele der Wintermeisterschaft fanden jetzt in der neu gebauten Junkholzhalle in Wohlen statt. Die 1. Mannschaft absolvierte nun am Sonntagmorgen auf dem Klosterplatz ein Zusatztraining – natürlich bei jeder Witterung, auch bei Schnee und Eis.
 

1976

Erstmals wurde ein offizieller Handball-Vorstand mit 5 Mitgliedern aufgestellt. Nach einem Jahr Schnuppern an der nationalen Handballluft, musste das Team der Junioren A in den sauren Apfel beissen und meldete sich zurück in regionalen Gefilden. Die 1. Mannschaft schaffte erneut den Ligaerhalt in der 2. Liga.
 

1977

Von Mitte August bis Ende September 1977 konnte erstmals auswärts jeweils am Freitagabend ab 20 Uhr und am Samstagnachmittag in der Militärsporthalle Bremgarten trainiert werden. Dennoch, in der Wintermeisterschaft 1977/78 stieg die 1. Mannschaft in die 3. Liga ab.  

 

1978 – Die Bachmattenhalle steht!

Nachdem der TV Muri Handball in seinen Anfängen die Sommermeisterschaftsspiele auf der Wiese des Badweiherschulhauses oder auf dem Klosterplatz und in der Wintermeisterschaft die Heimspiele in der Junkholzhalle in Wohlen austragen musste, freute sich der ganze Verein auf die Dreifachturnhalle in der Bachmatten. Gleichzeitig mit dem Bezug der neuen Halle am 8. Mai 1978 entliess der Stammverein die Handballer in eine kontrollierte Unabhängigkeit. An der ordentlichen Generalversammlung des Turnvereins vom 21. Januar 1978 wurde dem Reglement der Handballer zugestimmt und unter dem Namen „Handball TV Muri“ eine Handballabteilung als Untersektion des Turnvereins Muri gegründet:
  • Alle Spieler müssen Aktivmitglieder oder Mitturner des Turnvereins sein.
  • Für Anlässe der Handballer ist die Zustimmung des Turnvereins erforderlich.
  • Die Hallenbelegung wird zwischen den Vorständen von TV und Handball geregelt.
  • Die Handballer sind für die Finanzbeschaffung selbst verantwortlich.
  • Die Rechnungsrevisoren sind die gewählten Revisoren des Turnvereins.

Dank diesem Reglement wurde die seit 1971 sukzessive entwickelte Organisation und Führung der Handballabteilung offizialisiert.  

 
Für den Klosterdörfler Handballverein stand nun eine neue Epoche vor der Tür. Endlich konnte der TVM im eigenen Dorf seine Heimpartien absolvieren. Die neue Halle zusammen mit dem treuen Publikum trug die Mannschaft unter Spielertrainer Felix Kleiner zum 3. Liga-Meister und nach einem Jahr in der 3. wieder in die 2. Liga. Das Zuschauerinteresse wuchs dabei von Spiel zu Spiel. Unvergesslich waren und sind auch heute noch die unzähligen und spannungsgeladenen Freiämter-Derbys zwischen dem TV Muri und dem TV Wohlen.
 

1979 – Frauenpower!

Der sportliche Höhenflug der Männer inspirierte 1979 auch das andere Geschlecht, dem kleinen runden Leder hinterher zu jagen. Unter Leitung des Trainergespanns Rainer Lüthi und Roland Galliker stand die Gründung der ersten Frauen-Mannschaft unter einem guten Stern. Bereits 1981 schaffte das Team den Aufstieg in die 2. Liga. Besonders stolz ist der TV Muri Handball auf die spätere Nationalspielerin Josy Beer, die das Handball-ABC im Klosterdorf erlernt hatte.
 

1980 bis 1985 100er Grenze geknackt

Elf Jahre nach der Gründung durfte der TV Muri 1982 mit Hub Boesten sein 100. Vereinsmitglied aufnehmen. Gleichzeitig wuchs auch die Anzahl der verschiedenen Mannschaften kontinuierlich. Das Fanionteam spielte bis 1984 weiterhin in der 2. Liga. Das „Zwoi“ kämpfte sich eine Spielklasse tiefer auf Rang vier und die dritte Mannschaft erspielte sich in der 4. Liga einen Mittelfeldplatz. Die Damen vermochten nach dem Aufstieg in der 2. Liga nicht richtig Fuss zu fassen und stiegen nach dem erstmaligen Aufstieg 1981 postwendend wieder ab. Auch bei den Handballerinnen konnte neben dem „Eis“ eine weitere Mannschaft für die 3. Liga-Meisterschaft gemeldet und auf die Saison 1984/85 das erste Juniorinnen-Team gegründet werden. Die Junioren A und B frönten ihrem Hobby jeweils in der Meisterklasse, konnten aber noch nicht an der Spitze mitreden. Besser lief es den Jüngsten, die in der C-Promotion-Klasse in der vorderen Tabellenhälfte klassiert waren. In der Saison 1984/85 steig die erste Mannschaft in die 3. Liga ab und es folgten aus sportlicher Sicht einige eher magere Jahre. 
 

1985 - 1991 Die mageren 6 Jahre

In den Jahren 1985 bis 1991 pendelte sich der Mitgliederbestand bei rund 120 Handballer/innen ein. Die Phase bis 1992 war für den Verein äusserst schwierig und das Weiterbestehen des Vereins hing an einem dünnen Faden. 

1991 - 1996 – Mit neuen Kräften Schwierigkeiten überwunden

Dank neuen Kräften im Vorstand ab 1991 mit H.M. Käppeli (Präsident), Rolf Leder (PR / Werbung), Res Käppeli (2 Jahre Trainerobmann, später Marketing / Sponsoring) und dem Wiedereintritt von Felix Kleiner als Sportchef konnte die Abwärtsspirale aufgehalten und eine allgemeine Aufbruchstimmung eingeleitet werden. Nach sechs mageren Jahren in der 2. Liga gelang der ersten Mannschaft in der Spielzeit 1990/91 unter Res Käppeli endlich wieder der Aufstieg in die 2. Liga. Die Freude über den Aufstieg verflog jedoch ein Jahr später, nachdem man nach nur einer Saison wieder abgestiegen ist. Die Situation rund um den gesamten Verein war sehr angespannt. Es gab zahlreiche Spielerabgänge, einen Junioren-Mangel und die Frauenabteilung zeigte Auflösungserscheinungen und hat deshalb eine Spielgemeinschaft mit dem TV Wohlen geprüft.

Ab der Saison 1992/93 gab es deshalb einen Neuaufbau der ersten Mannschaft mit einem Rumpfkader unter Spielertrainer Stefan Winiger. Allgemein herrschte im Verein nach den schwierigen Jahren nun eine Aufbruchstimmung und der Fokus wurde vermehrt auf die Nachwuchsförderung und PR-Aktionen gelegt, um die Beliebtheit des Vereins zu steigern. Ein entscheidender Schritt für die künftige Entwicklung war die Gründung der polysportiven Ballspielgruppe + Minihandball unter Urs Parolo im Jahr 1994.

Unter Trainer Werner Fahler gelang der ersten Mannschaft in der Saison 1994/95 dann der überraschende Aufstieg in die 2. Liga.

1995 zählte der Verein dann ganze 206 Mitglieder.

Auf die Saison 1995/96 wurde Camil Festic Trainer der jungen aber äusserst motivierten ersten Mannschaft, welche damals in der 2. Liga spielte. Camil Festic entpuppte sich als Glücksfall für den Verein und sollte mit seinem Team schon bald zu einem ungeahnten Höhenflug ansetzen.

1996 – 25 Jahre TV Muri Handball

„Wir haben jeden Zirkus in ganz Europa getestet und mit Nock den besten ausgewählt!“ hallte es durch die Zirkusarena. Hans-Matthias Käppeli, damaliger Präsident des TVM, führte durch einen ganz besonderen Abend. Der Klosterdörfler Handballverein feierte mit einer gelungenen Gala sein 25-jähriges Bestehen. Ein Schuss Nervenkitzel mit einer Raubtier- und Trapeznummer, ein wenig Nostalgie und zahlreichen Anekdoten aus der Clubgeschichte machten den Abend in ungewöhnlicher Umgebung zum Erlebnis. Zu einem bereits legendären Paukenschlag holte der neue Trainer des „Eis“, Camil Festic, aus: Seine Worte „Ich will mit der ersten Mannschaft in die 1. Liga“ sorgten für viel Diskussionsstoff im Klosterdorf. Trotz verschiedenster Stimmen ging der ehemalige Weltklassehandballer unbeirrt seinen Weg, glaubte an seine und die Fähigkeiten der Mannschaft und schaffte nach einem Zwischenjahr in der 2. Liga den vielumjubelten Aufstieg aufs überregionale Handballparkett.   1996 schreibt auch das Gründungsjahr von Pro Handball 96. Eine Idee des ehemaligen „Eis“-Spielers Res Käppeli nimmt mit der Gründung des Fördervereins unter Gründungspräsident Franz Hold Form an: Ehemalige Murianer Spieler, die nach wie vor mit Herzblut für den TVM und das Handball brennen, schliessen sich als Verein zusammen, um mit weiteren begeisterten Handball- und TV Muri-Anhängern die sportliche und finanzielle Entwicklung des TV Muri Handball mitzutragen. Diese Vereinsgründung ist auch der Anfang einer tief im Verein verankerten Kameradschaft. Tatkräftig und lautstark unterstützen die Pro Handball 96 Vereinsmitglieder bei den Heimspielen und werden später jeweils den Best-Player pro Herren 1 Spiel küren.   
 

2000 – Nationalliga B, wir kommen!

Die Ideen und Visionen von Camil Festic riefen an vielen Fronten ein ungläubiges Kopfschütteln hervor. Doch der Verein und das Fanionteam als Aushängeschild entwickelten sich in der 1. Liga Schritt für Schritt weiter. Vieles wurde auf professionellere Beine gestellt und konsequent wurde an der Zukunft gefeilt. Wer hätte gedacht, dass die erste Mannschaft einmal für eine Woche an die kroatische Küste ins Trainingslager verreist? Der Glaube ans Unmögliche setzte sich langsam aber sicher in den Köpfen der Spieler und Verantwortlichen fest und knapp vor der Jahrtausendwende klopfte der TV Muri zum ersten Mal an der Nationalliga B an. Doch in der entscheidenden Barrage gegen den B-Ligisten HC Horgen mit dem ehemaligen Schweizer-Internationalen René Barth tauchten die Freiämter vorerst. Doch bereits eine Saison später ging der grosse Traum in Erfüllung. In einem unvergesslichen Spiel vor über 800 Zuschauenden in der Bachmattenhalle schaffte der TV Muri gegen Fortitudo Gossau den Aufstieg ins Oberhaus. Die Saison 2000/2001 wird für immer in den Annalen des TV Muri verewigt sein. 
 
Nicht nur das „Eis“ zeigte sich von der besten Seite, auch die Junioren und Juniorinnen A präsentierten sich in der Inter-Klasse und die Junioren-C-Equipe schaffte ebenfalls den Sprung auf die Schweizer Handballbühne. Die Damen hielten sich ein weiteres Jahr in der 2. Liga und das Herren-„Zwoi“ drängte in der 3. Liga höheren Zielen entgegen. 
 
Weltklassehandball in der Bachmatten
Auch neben dem Spielfeld hat sich der TV Muri einen klangvollen Namen erarbeitet. Angefangen hat alles mit der Organisation von internationalen Freundschaftsspielen in der altehrwürdigen Bachmattenhalle. 1994 begann die Erfolgsgeschichte mit dem Duell zwischen Pfadi Winterthur und USAM Nîmes aus Frankreich. Beinahe weltberühmt wurden die Feste nach dem Abpfiff, wo Spieler, Funktionäre und Handballfans hautnah mit ihren Stars über Gott und die Welt plaudern konnten. Jackson Richardson, damals einer der weltbesten Handballer, war zusammen mit seinem Team Olympic Marseille 1995 Gast im Freiamt und genoss die unkomplizierte und fröhliche Stimmung auf und neben dem Spielfeld. Ein Jahr später musste der ganze Verein gleich zwei Tage in die Hosen und organisierte für Pfadi Winterthur erst ein Meisterschaftsspiel gegen den RTV Basel und einen Tag später folgten drei Spiele im Rahmen des Yellow-Cups. Die Schweizer Nati, RK Split und IF Helsinger spielten damals in der Bachmattenhalle je einmal gegeneinander. 
 
Unvergesslich wird für Zuschauer und Spieler selbst auch die Begegnung des TV Muri Selection mit der ägyptischen Nationalmannschaft bleiben. Handballgrössen wie Peter Hürlimann und Beat Rellstab streiften das Trikot des TVM über und kämpften 1997 zwischen Weihnacht und Neujahr Seite an Seite mit unserem „Eis“ gegen die aufstrebende Handballnation aus Ägypten. 1998 zogen die Murianer nochmals alle Register, realisierten erst das Meisterschaftsspiel zwischen den Grasshoppers aus Zürich und Pfadi Winterthur, im Sommer folgten die Länderspiele der U19 zwischen der Schweiz und Deutschland beziehungsweise zwischen Griechenland und Ungarn und zum Abschluss dieses Jahres mit Spitzenhandball in der Bachmatten kreuzten die Nationalmannschaften der Schweiz und Ägypten ihre Klingen. Zwischen 1999 und 2001 setzte der Verein nochmals einen Höhepunkt und stellte den Supercup auf die Beine. Der Schweizermeister und der Cupsieger ermittelten jeweils vor grossartiger Zuschauerkulisse, wer die beste Mannschaft in der Schweiz war.
 

2001 – Eigene Rechtsform

An der Handballer-Generalversammlung vom 25. Mai 2001 werden die ersten Statuten des TV Muri Handball genehmigt. Diese werden an der ordentlichen Generalversammlung des Turnvereins vom 19. Januar 2001 bestätigt. Die Handballer bleiben eine Untersektion des Turnvereins Muri, sind aber jetzt ein Verein mit eigener Rechtspersönlichkeit.
 

2004 – Der Glaube an Visionen

In der Nationalliga B angekommen liess sich der Verein nicht zu finanziellen Abenteuern hinreissen und versuchte auf wie neben dem Feld, den bewährten Kräften zu vertrauen. Oft fehlte der Mannschaft von Camil Festic nur wenig zur Überraschung, doch nach einem Jahr in der Oberliga musste der TVM in den sauren Apfel beissen und stieg wieder in die 1. Liga ab. Auch eine ertragsreiche Beziehung hat einmal ihr Ende: Camil Festic und der TV Muri trennten sich nach acht Jahren bester und erfolgreicher Zusammenarbeit und suchten jeder für sich neue Ziele und Herausforderungen. 
 
Mit Martin Pauli kam erneut ein ausgewiesener Handballfachmann ins Oberfreiamt. Im ersten Jahr unter dem ehemaligen Assistenz-Coach der Nationalmannschaft mussten sich Spieler und Trainer an die neue Situation gewöhnen und zeigten auf dem Spielfeld durchschnittliche Leistungen. Doch der handballverrückte Pauli liess sich durch eine durchzogene Saison nicht beirren und wagte den Schritt nach vorn. Er erarbeitete ein neues, wegweisendes Juniorenkonzept mit ehrgeizigen Zielen. Die Verantwortlichen des TVM vermochten sich schnell überzeugen und investierten nicht in einzelne Spieler, sondern in den Nachwuchs und das entsprechende Konzept. Zusammen mit Volker Hage und zahlreichen bewährten Kräften wagte man im Sommer 2004 den Sprung ins kalte Wasser. Die Jungtalente hatten die Möglichkeit, nach eigener Wahl, täglich zu trainieren. Und siehe da, das neue Nachwuchskonzept trug bereits erste Früchte. Innert kurzer Zeit machten die Teams des TV Muri Handball in den verschiedenen Junioren-Klassen einen merklichen Sprung nach vorne. 
 
Die erste Mannschaft des TVM wurde durch zahlreiche Routiniers geprägt, welche mithelfen, die Zeit zu überbrücken, bis das Nachwuchskonzept greift und die ersten Talente den Sprung ins Team schaffen. Nach einem trägen Saisonstart hatte sich die Mannschaft gewaltig gesteigert, wirkte taktisch gereift und klopfte Ende der Saison 2004/05 erneut an den Aufstiegsspielen Richtung Nationalliga B an.
 

2008 – 2. Aufstieg in die NLB

Das „Eis“ orientierte sich in den Jahren 2004 bis 2008 stets in Richtung Spitze, doch der grosse Coup mit dem Erreichen der Aufstiegsrunde blieb aus. So kam es der Saison 2007/08 zu einem mächtigen Stühlerücken innerhalb der Mannschaft. Einige altgediente Spieler wie René Brogle und Roland Merz hängten ihre Handballschuhe an den Nagel und weitere Akteure verliessen den Verein. Martin Pauli, bekannt als Visionär, suchte die Herausforderung und es kam zu einer Kooperation mit dem Aargauer Nationalliga-Verein TV Endingen. Diese Zusammenarbeit trug überraschend schnell Früchte. Die Mannschaft von Pauli zeigte in der Saison 2008/09 von Beginn weg starke Leistungen und setzte sich schon bald an der Spitze der 1. Liga Gruppe 1 fest. Da die Fanionteams des TVM und des TV Endingen auch zusammen trainierten, konnten die Klosterdörfler Handballer vom grossen Fachwissen des TVE-Trainers Zoltan Cordas profitieren. Die Zusammenarbeit ging sogar so weit, dass der ausgewiesene Handballfachmann in den meisten der TVM-Spiele als Coach wirkte. Die junge Mannschaft vermochte sich durch die merklich gesteigerte Trainingsqualität um Längen zu steigern. 
 
Das Ziel eines vorderen Mittelfeldplatzes durfte während der Saison nach oben geschraubt werden. Am Ende zogen die Klosterdörfler in die Aufstiegsrunde ein. Der Auftakt zur alles entscheidenden Ausmarchung missriet dem TVM. Auswärts gegen den STV Willisau setzte es eine unnötige 24:25 Niederlage. Der Stachel sass damals tief, doch bereits eine Woche später standen die Mannen von Martin Pauli und Zoltan Cordas wieder auf. Der Sieg gegen West HBC war Gold wert. Was anschliessend folgte war schlicht gewaltig. Die Mannschaft zeigte eine erstaunliche Reife und liess gar den Ausfall ihres Shooters Thomas Hügli vergessen. In den Spielen gegen Arbon, Möhlin und zum Schluss gegen Chênois zeigte der TV Muri seinen besten Handball und hievte sich völlig verdient zum zweiten Mal in die Nationalliga B.
 

2009-2011

Auch hinter den Kulissen des TV Muri Handball wurde kräftig gewirbelt. Als Verein ist der TVM über die Jahre unter Camil Festic und anschliessend Martin Pauli als „Eis“-Trainer Schritt für Schritt gewachsen. Doch die Strukturen des Handballclubs vermochten mit diesem Aufschwung nicht mitzuhalten. So traten gleich vier ehemalige „Erstteamler“ in den Vorstand und entwickelten zusammen mit ihren Kollegen die neuen Vereinsstrukturen. Der Verein wurde sozusagen fit gemacht, um nach höheren Zielen zu streben. Weiter wurde die Zusammenarbeit mit Handball Wohlen gesucht. Auf der Stufe der leistungsbezogenen Nachwuchsförderung wurde eine Kooperation eingegangen. Diese Zusammenarbeit durfte als Zeichen für eine rosige Zukunft gedeutete werden. Mit diesen neuen Strukturen hatte sich der TV Muri mindestens neben dem Feld als Nationalliga-tauglich erwiesen. Auf dem Handballparkett mussten die Klosterdörfler in der Saison 2009/10 einige Dämpfer einstecken. Mit einer blutjungen Mannschaft war man in das Abenteuer Nationalliga B gestiegen und mussten nun nach nur einem Jahr wieder absteigen. Für den Sportchef René Brogle war der Abstieg damals kein Schiffbruch: „Ziel bleibt jungen, hungrigen Sportlern eine Plattform zu bieten, diese auf allen Ebenen optimal zu fördern und so mit einer Mannschaft, die ihren Kern im Freiamt hat in zwei, drei Jahren wieder die NLB einzupeilen.“ Der Verein blieb sich in den folgenden Jahren treu und ging keine finanziellen Abenteuer ein. Im Nachwuchsbereich zogen Thomas Hügli und Douglas Chechele die Fäden, um den TVM als Ausbildungsverein weiter zu etablieren.
 

Saison 2011/12 – 40 Jahre TVM

In der Saison 2011/12 stellte das Männer 1. Liga-Team das jüngste Kader der Vereinsgeschichte. Zwar schrammte die erste Mannschaft in diesem Jahr nur knapp am Abstieg aus der 1. Liga vorbei, doch der Ligaerhalt glückte. Hinter dem „Eis“ etablierte sich auch das 2. Liga-Team und schaffte bereits frühzeitig den angestrebten Ligaerhalt. 
 
2011 wurde auch der Neustart eines Frauen-Teams im Aktivbereich gewagt. Mit dem jüngsten Kader der 3. Liga, davon vier Mädels in der RA, trat man an. Die junge Damenmannschaft unter der Leitung von Thomas Huber, der die damals 11-jährige Daphne Gautschi ins Kader mitnahm, wusste zu gefallen: Zwar schaffte die eingeschworene Truppe den Einzug in die Aufstiegsrunde Richtung 2. Liga nicht, doch im Promotionspool wurde man in der 3. Liga erster und zeigte klar auf, wo man spielen will. 
 
Zum 40. Geburtstag des TV Muri Handball schrieb Felix Kleiner: „Eines ist klar: Der TV Muri Handball steht nach 40 Jahren aufregender Geschichte auf gesunden Beinen und blickt voller Überzeugung in die Zukunft. In der Saison 2012/13 wird der Klosterdörfler Handballclub wieder an allen Fronten angreifen. Im Nachwuchs kann der TVM von der U9 bis zur U19-Klasse mit mindestens einem Team die Meisterschaft bestreiten, bei den U11 sowie U13 gar mit einem Mädchen- und einem Knaben-Team. Hopp TV Muri Handball!“
 

2012-2013

Das junge 1. Liga-Team macht grosse Fortschritte und platziert sich auf einem Mittelfeldplatz und auch die Damen dürfen bereits in ihrer zweiten Aktiv-Saison einen grossen Erfolg feiern: den Aufstieg in die 2. Liga. Daphne Gautschi – am Aufstieg der Damen massgeblich beteiligt – schafft den Sprung ins U16 National-Kader. Ebenfalls erfolgreich sind die U17-Junioren. Der heranwachsende Kern des späteren „Eis“ wird Regionalmeister und Regio-Cupsieger und bestätigt mit dieser Leistung den grossen Aufwand, der vom TVM in das neue Konzept der Nachwuchsförderung investiert wurde.
 

2013-2014 – Ende einer Ära

Martin Pauli (seit 2003 beim TVM) und Zoltan Cordas (seit 2008) beenden ihr Trainer-Engagement beim TV Muri Handball. Damit endet auch die 6-jährige Kooperation mit der 1. Mannschaft des TV Endingen. Die Früchte der wertvollen Arbeit von Pauli und Cordas bleiben dem Verein jedoch mit bestens ausgebildeten Nachwuchsspielern über viele Jahre erhalten. So dürfen sich die U19-Junioren als Regionalmeister und Regio-Cupsieger feiern lassen. Mit Paul Stöckli und Stefan (Tschudi) Bütler übernehmen zwei Eigengewächse das Traineramt des Fanionteams. Das Kader wird vollständig „murianisiert“. In dieser Saison schaffen die 1. Liga- und 2. Liga-Männerteams sowie das 2. Liga-Frauenteam den Ligaerhalt.  Am 13. Februar 2014 wird der DoClub „Plus“ für die ältesten Mitglieder des Vereins gegründet. Für Felix Kleiner geht damit ein Traum in Erfüllung: Erstmals kann sich ein Mitglied von Kindsbeinen bis zum Veteranenalter beim TV Muri Handball durchgehend sportlich betätigen, ohne den Verein jemals wechseln oder verlassen zu müssen. 
 

2014-2015

Die aufstrebenden U19-Junioren werden abermals Regio-Cupsieger. Das „Eis“ zeigt eine gute Saison und platziert sich auf dem 7. Schlussrang für den souveränen Ligaerhalt. Zudem gewann man (wohl zum ersten und letzten Mal) die SUVA-Fairplay-Trophy als fairste Mannschaft unter allen Herren-Teams der NLA, NLB und 1. Liga. Die Auszeichnung ging an diejenige Mannschaft, mit den wenigsten 2-Minuten-Strafen: „Die Verteidigung war schlicht schlecht – aber die Saison war trotzdem gut“ weiss man über die gespielte Saison zu erzählen. In der Saison 2014/15 entscheiden sich zudem die Frauen aufgrund einiger Abgänge und Veränderungen innerhalb der Mannschaft freiwillig in die 3. Liga abzusteigen – eine Entscheidung, die man noch viele Jahre hinterfragen wird. Denn was die Damen jetzt noch nicht wissen, ist dass ein künftiger Modus-Wechsel den Wiederaufstieg in eine höhere Liga zur echten Herausforderung machen wird.
 

2015-2016 – Die Familie reist mit

So nahe wie in dieser Saison stand das Fanionteam dem drohenden Abstieg schon lange nicht mehr. In einem nervenaufreibenden Playoff musste der Ligaerhalt gesichert werden. Die ganze „TVM-Familie“ reiste mit an die spektakulären Abstiegsspiele und unterstützen ihr „Eis“ leidenschaftlich. Die Mannschaft im Gegenzug zeigte Grösse und Herzblut auf dem Feld und sicherte sich schlussendlich den Klassenerhalt in der 1. Liga.
 
Das 2. Liga Herren-Team schafft 2016 den Ligaerhalt zum 7. Mal in Folge, während das 4. Liga-Team auf die Meisterschafts-Teilnahme verzichtet. Auch die Damen sind nach dem freiwilligen Rückzug aus der 2. Liga in der 3. Liga auf Konsolidierungskurs.
 
In dieser Saison können leider keine Teams in den Kategorien U17 und U19 gemeldet werden. Die fehlende Akquise dieser vier spezifischen Jahrgänge macht sich bemerkbar und bei den Mädchen fehlt insgesamt die Breite. Glücklicherweise sieht dies in den unteren Bereichen besser aus: In den Juniorenabteilungen der Stufen U9-U15 zeichnet sich eine gute Basis für die Zukunft ab. Die U13-Junioren erreichen beim CH-Finalturnier den ausgezeichneten 4. Rang und werden somit als viertbestes U13-Team der gesamten Schweiz ausgezeichnet.
 
2016 werden die Handball-Regionalverbände aufgelöst und die Spielbetrieb-Organisation zentralisiert. Dadurch werden viele neue Aufgaben an die Vereine übertragen. Dass neben mehr Selbstverantwortung auch mehr Aufwand auf den TV Muri Handball zukommt, wird man in den kommenden Saisons zu spüren bekommen. Die Spielplanerstellung, die Organisation des Spielbetriebs sowie das Lizenzwesen erfolgt erstmals durch den Verein. Felix Kleiner nimmt sich diesem zeitintensiven Novum an.
 

Saison 2016/17

Im Sommer 2016 wird WLAN in der Bachmattenhalle installiert. Somit wird die erstmalige Anwendung des Life-Tickers am Zeitnehmertisch in der Murianer „Handball-Arena“ ermöglicht. Fans können nun auch online an den Spielen des Herren-1-Teams mitfiebern und das Resultat per App in Echtzeit verfolgen. Die Bachmattenhalle wird zusätzlich komplett renoviert. Eine neue Match-Uhr wird in Betrieb genommen und eine Ballreinigungsmaschine sowie eine Handreinigungsstation werden angeschafft, um die andauernde „Harz-Geschichte“ freundschaftlich zu beerdigen.
 
Nach dem beinahe-Abstieg vergangener Saison erreicht das 1. Liga-Team im Frühjahr 2017 mit dem 2. Gruppenrang eine Topklassierung. Unglücklicher läuft es für das sehr junge 2. Liga-Team, das trotz vereinsinterner Umteilung in das Ressort Leistungssport nach 8 Jahren 2. Liga in die 3. Liga absteigt. Dies ist wohl auch dem Generationenwechsel im Verein zuzuschreiben, der dazu führte, dass die besten Nachwuchsspieler im „Eis“ integriert wurden. Doch lange währt die zweite Mannschaft nicht in der 3. Liga.
 
Im Juniorenbereich ist eine erfolgreiche, neue Zusammenarbeit mit Handball Wohlen im MU15-Inter zu verzeichnen. 
 

2017-2018 – Es wird ausgebaut

Unter der Leitung von Thomas Stenz schafft die 2. Mannschaft den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga. Ausserdem wird der Aktivbereich um ein junges Männer-Team in der 4. Liga ausgebaut, das dem Leistungssport angegliedert wird. Das dritte Herren-Team ist also nicht mehr wie früher einst eine „Plausch-Truppe“, wo 20 im Training erscheinen und nur 5 Spieler für den Matchtag verfügbar sind. Dieser Neustart soll den Spieleraustausch zwischen den Mannschaften garantieren und eine Plattform für junge Spieler bieten, um den Sprung in den Aktivbereich zu erleichtern. Ausgebaut wird ausserdem die Zusammenarbeit mit Handball Wohlen auf den Stufen MU15, MU17 und MU19.
 
Auch die Infrastruktur in und um die Bachmattenhalle wird ausgebaut: Im November 2017 wird ein eigener Kraftraum auf dem Schwimmbadareal gebaut und in Betrieb genommen. Die guten Beziehungen zum Badi-Meister, der ebenfalls stark im Handball verankert ist, waren dabei ein grosser Glücksfall. Im Februar 2018 folgt der Einbau einer separaten Materialbox im Geräteraum der Heim-Halle und eines abschliessbaren Lagerraums im Bistro. Zudem wird das Bistro mit Vereins-Bildern aller Art geschmückt.
 
Die Damen werden souveräner Gruppensieger in der 3. Liga, scheitern jedoch in den Aufstiegsspielen an ihren Nerven und an stärkeren Mannschaften aus der Ostschweiz (Modus-Wechsel). Auch im Juniorenbereich, der sich sehr gut etabliert, gibt es Erfolge zu verzeichnen. Das U15 Junioren-Team SG Wohlen/Muri schafft den Ligaerhalt in der Interklasse. Die U17 SG wird Regio-Cupsieger und steigt in der Vorrunde ins Inter auf; in der Rückrunde jedoch direkt wieder ab. Auch die U13-Mannschaft kann sich für die Inter-Aufstiegsspiele qualifizieren, schafft den Aufstieg jedoch nicht. Dennoch – eine sehenswerte und vielversprechende Leistung.
 
Der TV Muri darf auch auf die Leistung auf dem internationalen Handball-Parkett stolz sein: Daphne Gautschi, die inzwischen bei Metz in Frankreich spielt, kommt zu ihrem ersten Champions-League Einsatz, bei dem sie in ihrem ersten Angriff auch gleich ihr erster Tor erzielt. Ausserdem wechselt der 15-jährige Maximilian Berg vom TV Muri nach Grosswallstadt in die Handballer-Akademie. Somit ist ein ehemaliger TV Muri-Junior auch in Deutschland vertreten.
 

2018/19 – Brillante Resultate im Junioren-Bereich

Auch in der folgenden Saison lassen sich die Junioren-Teams des TVM Handball nicht bremsen. Die U15-Mannschaft SG Wohlen/Muri spielt die bislang erfolgreichste Inter-Meisterschaft und auch der Aufstieg der U13-Junioren ins Inter ist perfekt. Bei den U17 Junioren trägt die neue Zusammenarbeit mit dem HC Mutschellen Früchte: Das Ziel „Wiederaufstieg“ ins Inter wird auf Anhieb geschafft. Ein Novum ist auch die erstmalige Zusammenarbeit mit Wohlen auf allen Juniorinnen-Stufen, wo SGs in den Bereichen FU14, FU16 und FU18 gebildet werden. Nach längerem Unterbruch finden wieder „Handball macht Schule“ Lektionen in der Schule Muri statt.
 
Auch das „Eis“ bietet Spektakel: Ein grosses Handballfest findet in der Bachmattenhalle statt, als der TV Muri im CH-Cup auf den TSV St. Otmar St. Gallen (NLA) trifft. So lange die Kräfte hielten, zeigte Muris Team sein Potenzial – schlussendlich verlor man gegen die überlegene Mannschaft aus der Ostschweiz mit 24:40.
 
Allgemein wird die Zusammenarbeit und der Spieleraustausch zwischen den Männer-Teams 1-3 intensiviert und das Ziel, mit 3 Leistungsklassen zu spielen (1., 2. und 3. Liga), wird weiterentwickelt. 
 
Daphne Gautschi wird in dieser Saison mit Metz französischer Meister und zur besten Handballerin der Schweiz gewählt.
 

2019-2021 – Die Corona-Saisons

Die administrativen Arbeiten, die für den TV Muri anfallen, werden immer grösser. Anfang 2019 weiss noch niemand, dass die bald ausbrechende Corona-Pandemie mit Bedarf für Schutzkonzepte etc. diesen noch verstärken wird. Zur Entlastung von Felix Kleiner, der bis anhin einen enormen und für den Verein unverzichtbar wertvollen Aufwand auf sich genommen hat, wird im Oktober 2019 Linus Staubli erster Geschäftsstellen-Leiter für den TV Muri Handball mit einem 40%-Pensum. Personelle Veränderungen gibt es auch ein Jahr später nochmals, als Mimmo Di Simone als erster Nachwuchs-Cheftrainer mit einer 20%-Anstellung wichtige Aufgaben im Nachwuchsbereich übernimmt: Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Durchführung des Sommer-Trainingslagers und des Herbstferien-Camps, die Talenttrainings der Stufe U11, MU13 und MU15 sowie die interne Trainerweiterbildung. So soll die Erfolgsgeschichte im Juniorenbereich des Vereins weitergeführt und nochmals verbessert werden. 
 
Auch sportlich gibt es Ende 2019 einige Highlights. Das Frauen-Team schafft es bis in den Regio-Cupfinal (mit einem Handball-Krimi im Viertelfinale), wo sie jedoch gegen die führende 2. Liga-Mannschaft aus Brugg verlieren. Der Rückhalt und die Unterstützung der Fans war in Aarau jedoch nicht zu missen. Das FU14-Team SG Wohlen/Muri hingegen glänzt mit der Gold-Medaille und geht als Cupsieger hervor. Die bestehenden SG-Teams mit Wohlen und Mutschellen (abgesehen vom MU15 Team, das aufgrund von Meinungsverschiedenheiten aufgekündigt wird), werden allesamt erfolgreich weitergeführt. 
 
Am 13. März 2020 geschieht das Unvorhersehbare: Die Meisterschaft wird aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen und nicht gewertet. Anfangs Juni 2020 darf wieder in Kleingruppen trainiert werden, im Hochsommer dann wieder als gesamte Mannschaft. Eine neue Saison wird im August 2020 lanciert. Dabei dürfen die Damen im Schweizer-Cup ein Highlight erleben und in der Bachmattenhalle gegen das SPL1-Team HV Herzogenbuchsee spielen. Chancenlos dafür erlebnisreich vor 125 Zuschauenden – darunter das ganze Herren 1 – verliert man mit 7:44 gegen die Bernerinnen. Das „Eis“ startet ebenfalls hervorragend in die Meisterschaft mit vier Siegen in Serie – darunter ein Sensationsspiel gegen den Aufstiegsfavoriten Emmen. Schmerzlich ist nur die erste Derby-Pleite nach sieben Siegen gegen Wohlen. 
 
Doch lange dauert auch diese Handball-Saison nicht, denn die zweite Corona-Welle schleicht sich langsam aber sicher ein. Im Oktober 2020 wird die Saison deswegen unterbrochen und schlussendlich per März 2021 unbewertet für die Aktiv-Teams abgebrochen. Auf- und Abstiege werden (bis auf Ausnahmen am grünen Tisch) um eine weitere Saison verschoben. Gemeinsam mit dem Trainerteam meldet Felix Kleiner die Damenmannschaft für einen Aufstieg am grünen Tisch an. Nach vier dominierenden Jahren in der 3. Liga, jedoch ohne Aufstiegsmöglichkeit während der Corona-Zeit, möchte das Team gar nicht recht daran glauben, dass der langjährige Traum auf diese Art in Erfüllung gehen könnte. Umso grösser ist die Freude, als der Aufstieg der Murianerinnen in die 2. Liga am 4. Mai 2021 vom SHV kommuniziert wird. 
 
Einzig im Juniorenbereich wird die Saison verspätet weitergeführt und beendet. Erstmals in der Vereinsgeschichte des TV Muri Handball kann in jeder Junioren- und Juniorinnen- Kategorie mindestens eine Mannschaft gestellt werden. Nach 50 Jahren ist der Ausbau also „komplett“. Ermöglicht wird dies auch dank der Zusammenarbeit und den SGs mit den anderen Freiämter Vereinen. Es kann nun, zum ersten Mal seit der Gründung des Vereins, für jedes Kind eine Plattform beim TVM geboten werden. Teilweise sind sogar zwei Stärkeklassen pro Jahrgang angemeldet – eine Tatsache, die nicht jeder Verein von sich behaupten kann und ein Beweis dafür, dass die Bestrebungen im Ausbildungsbereichs Früchte tragen.
 

2021 - 50 Jahre TV Muri Handball

Auf die 50 Jahre TV Muri Handball rückblickend, hat sich der Verein klar als Ausbildungsverein positioniert. Während der Ära Pauli/Cordas wurde die Förderung des Nachwuchses mittels Mittags- und Talenttraining intensiviert und professionalisiert. Das „Gärtchendenken“ in den Teams wurde abgeschafft. Heute findet zwischen den verschiedenen Teams und Leistungsstufen ein reger Spieleraustausch statt. So kommen die förderungswilligen jungen Handballer und Handballerinnen in mehreren Nachwuchs-Teams zum Einsatz. Die U17 und U19 Junioren dürfen sich bereits in den Aktiv-Teams bewähren. Auch im Juniorinnen- respektive Frauen-Bereich wird dies so praktiziert. 2 Spiele pro Wochenende und Schnuppern in anderen Teams ist beim TVM zur Normalität geworden und das macht sich im Erfolg bemerkbar. So können die jungen Spieler/innen langsam an die Spielweise und Härte in den Aktiv-Klassen herangeführt werden.
 
Aktuell stellt der TV Muri Handball in der Regionalauswahl AG+ vier Junioren und ein Junior in der RA Innerschweiz. In der Talentauswahl AG+ sind derzeit drei Junioren des TV Muri in Ausbildung. Der Verein darf auf hunderte geleistete Stunden ehrenamtlicher Funktionäre stolz sein. Derzeit werden vier Jung-Schiedsrichter ausgebildet und auf ihrem Weg begleitet. Der TVM ist zudem stolz auf seinen ehemaligen „Eis“-Spieler José Castiñeiras, der inzwischen zu einem der besten Schiris der Schweiz zählt und in der Handball Hall of Fame gelistet ist. Auch die Infrastruktur, die Organisation und die Leitung des Vereins konnte in den letzten 10 Jahren nochmals stark verbessert und professionalisiert werden. Einziger Wehrmutstropfen sind die fehlenden Hallenkapazitäten in Muri.
 

Der TV Muri Handball ist nach wie vor ein Dorfverein und offen für alle, die ein Teil dieser Familie sein wollen. Egal wie alt, egal welche Stufe, alle können bei uns Handball spielen – und so soll der TVM auch bleiben. Wir sind stolz auf die Leistung alleJubiläumsanlass im Mai 2022r Vereinsmitglieder, dankbar für alle, die den TV Muri sponsoren und unterstützen und vor allem auch auf unsere treuen Fans: Der TV Muri Handball gehört zu einem der Vereine mit der höchsten Zuschauenden-Zahl im 1. Liga-Bereich. Auf die Stimmung einer von Fans gefüllten Halle, auf die Begegnungen im Bistro, zwischen den Spielen, in oder vor der „Handball-Arena“, auf das gemeinsame Geniessen, Mitfiebern und Feiern von Handball-Erfolgen, auf das freuen wir uns, wenn es die Situation wieder zulässt. Bis dahin stimmen wir uns im Kleingruppen-Training, bei Matches mit nur wenigen Zuschauenden oder beim Outdoor-Training mit Maske, auf eine feierliche und sportliche Jubiläums-Saison 2021/2022 ein. Wir feiern ein halbes Jahrhundert TV Muri Handball. 1971-2021. Auf alles, was die Handball-Zukunft bringen wird.

 
Hier findest du den Bericht zur Jubiläumsfeier aus dem Mai 2022.
 

2021/22 & 2022/23

Für die Jubiläumssaison 21/22 wurde ein OK zusammengestellt, welches ein vielfältiges und spannendes Programm über das ganze Jahr hinweg geplant hat. Leider wurden diese Pläne zumindest teilweise erneut durch das Coronavirus ausgebremst. Vor allem die geplanten sportlichen Highlights (z.B. Nachwuchstrainings durchgeführt von Schweizer Handballprofis) konnten nicht wie erhofft stattfinden. Entschädigt wurden die Mitglieder am Ende der Saison mit einem genialen Jubiläumsanlass im Mai 2022, der vom engagierten Jubiläums-OK perfekt organisiert wurde.

Während der Saison 21/22 wurde zudem die IG Sportvereine Muri gegründet. Durch den Zusammenschluss mit den anderen Sportvereinen aus Muri gelang es, Bewegung in die Thematik um die fehlende Hallenkapazität zu bringen. Mit knapp 1'000 Unterschriften wurde der Gemeinderat im Frühjahr 2022 verpflichtet, den Projektierungskredit für eine provisorische Trainingshalle an der Gemeindeversammlung zu traktandieren. Nach der Zustimmung zum Planungskredit im Juni 2022 kam bei der Gemeindeversammlung im darauffolgenden November bereits der Bau der Trainingshalle zur Abstimmung. Mit einer überwältigenden Mehrheit (304 zu einer Stimme) wurde dem Bau der Halle zugestimmt und im Sommer 2023 die Baubewilligung für die Halle und dessen Erschliessung erteilt.

Die erste Mannschaft der Männer hat zwei weitere Male den Ligaerhalt in der 1. Liga geschafft. Dennoch brachten die beiden Meisterschaften einiges an Veränderung mit sich. Im Oktober 2021 wurde die Zusammenarbeit mit Claude Bruggmann als Cheftrainer beendet. Bruggmann war seit 2016 Trainer des Fanionteams und hat die Mannschaft stets erfolgreich zum Ligaerhalt geführt. Nach der Trennung von Bruggmann ist Paul Stöckli interimistisch bis zum Ende der Saison 21/22 auf den Posten als Cheftrainer der ersten Mannschaft zurückgekehrt und hat das Team gemeinsam mit Co-Trainer Jan Heusi in einem nervenaufreibenden Abstiegskampf zum Ligaerhalt geführt. Im Sommer 2022 hat Mimmo Di Simone – seit 2020 bereits Cheftrainer Nachwuchs – das Traineramt der ersten Mannschaft übernommen. Seine Arbeit im Nachwuchsbereich führt er unabhängig davon fort. Als Co-Trainer wird er seither von Thomas Stenz unterstützt, welcher zuvor erfolgreich die zweite Mannschaft geführt hat. Zeitgleich mit dem Trainerduo Di Simone / Stenz hat Tobias Wipf im Sommer 2022 das Amt des Sportchef vom abtretenden Paul Stöckli übernommen.

Die Schaffung des Ressorts Frauenhandball im Sommer 2021 bildet einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Mit dem neuen Ressort, geführt durch Silvia Gsell, wurde die Frauenabteilung weiter in den Fokus gerückt und auf die Zukunft ausgerichtet. Ein Highlight aus dem frischgeschaffenen Ressort war der längst überfällige Wiederaufstieg der ersten Frauenmannschaft in die 2. Liga. Der Aufstieg kam zwar durch einen Entscheid des Verbands am grünen Tisch zustande, hatte aber seine sportliche Berechtigung, nachdem man in den Vorjahren in den Aufstiegsspielen mehrfach nur knapp an starken Gegnerinnen gescheitert ist. Dies unterstrich das Team dann auch mit zwei starken Spielzeiten in der 2. Liga, wo man sich jeweils in der oberen Tabellenhälfte platzieren konnte und nie in den Abstiegskampf involviert war.

Auch im Nachwuchs kann der Verein auf zwei weitere erfolgreiche Jahre zurückblicken. In der Saison 21/22, konnten alle Inter Teams erfolgreich die Liga halten und auf den Stufen U13 bis U17 konnte der Verein noch je ein zusätzliches Regionalteam stellen. Während der Saison 2021/22 wurde zudem die Grundlage geschaffen, um die Nachwuchsabteilung in den kommenden Jahren weiter zu professionalisieren. Zusammen mit dem HC Mutschellen und Handball Wohlen wurde die Gründung der SG Freiamt PLUS akribisch geplant. In der Saison 22/23 trugen SG Freiamt PLUS Teams ihre ersten Spiele aus und im Frühjahr 2023 konnte Alex Joho als erster Koordinationsleiter der SG angestellt werden. Die SG Freiamt Plus soll dem ambitionierten Nachwuchs aus der Region die Möglichkeit geben, in professionellen Strukturen in interregionalen Mannschaften spielen zu können, ohne dass ein Vereinswechsel nötig ist.