, Simon Strebel
Verdienter Punkt nach verrückter Schlussphase
Erneut wird ein Spiel des TV Muri Handball erst in den Schlusssekunden entschieden. Die Begegnung gegen die Ehrendingen Celtics endet dank einem Muri-Treffer mit der Schlusssirene in einer Punkteteilung. Ein Punkt, den sich die Klosterdörfler mit einer guten Leistung verdient haben.
Wer in den vergangenen Wochen ein Spiel des TV Muri Handball besuchte, wurde fast ausnahmslos mit knappen Spielen und viel Spannung bis in die letzten Sekunden belohnt. Fünf der letzten sechs Spiele mit Murianer Beteiligung endeten in einem Unentschieden oder mit nur einem Tor Differenz. Am Samstagabend in Siggenthal wurde die Spannung mit zwei Toren in den letzten zehn Spielsekunden nun endgültig auf die Spitze getrieben. Gerade einmal acht Sekunden vor Schluss ging Ehrendingen dank einem Treffer von Nicola Widmer zum ersten Mal überhaupt in Führung. Dass es sich dabei nicht gleich um den Siegtreffer handelte, haben die Murianer einem herausragenden Luiz Egger zu verdanken, der sich nach einem schnellen Anspiel mit viel Willen ein letztes Mal durch die zurückeilenden Gastgeber hindurchtankte und den Ball zum 33:33 im gegnerischen Kasten versenkte. Es war Eggers insgesamt zwölfter Treffer des Spiels und ein passendes Ende für eine verrückte Schlussphase, in welcher sich der 20-Jährige für alle sechs Murianer Tore ab der 47. Minute verantwortlich zeigte. «Wir wussten, dass Luiz ein absoluter Topspieler ist und Spiele für uns entscheiden kann. Heute konnte er dies mit einer überragenden Leistung auf ganzer Linie beweisen.» lobte Muri Trainer Thomas Stenz seinen Schützling nach dem Spiel. Ein Spiel, in welchem die Murianer einen Sieg verdient gehabt hätten aber am Ende froh sein müssen, nicht wieder mit leeren Händen dazustehen.
Fehlende Coolness gefährdet den Punktgewinn
Von Beginn an zeigen die Murianer in Siggenthal einen erfrischenden Auftritt und untermauern, dass sie mit dem Ziel angereist sind, zwei Punkte ins verschneite Freiamt mitzunehmen. Sowohl in der Abwehr als auch im Positionsangriff finden die Gäste sofort ihr Spiel und verschaffen sich früh ein kleines Polster. «Wir konnten von Anfang an, an die guten Punkte aus dem Olten-Spiel anknüpfen. Das Team hat umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und hat mit viel Herz und Spielwitz gespielt.» meint Stenz erfreut. Zur Pause beträgt der Murianer Vorsprung drei Tore. Nach dem Seitenwechsel bauen die Freiämter den Abstand auf zeitweise 7 Treffer aus (17:24 nach 39 Minuten). Auch auf die Umstellung der gegnerischen Abwehr in das ungewohnte 3:3-System reagieren die Murianer scheinbar problemlos und kontrollieren die Partie weiter. Nach Eggers Treffer zum 27:31 nach 55 Spielminuten scheint die Vorentscheidung gefallen. Doch plötzlich kommen sie wieder, die Ungenauigkeiten und technischen Fehler im Murianer Spiel. Etwas, dass das gegen einen gleichermassen talentierten wie erfahrenen Gegner wie Ehrendingen sofort bestraft wird. Innert weniger als fünf Minuten gleichen die Gastgeber die Partie zum 32:32 aus und gehen wie bereits thematisiert kurz danach erstmals in Führung, bevor Egger seinem Team doch noch einen Punkt rettet. Stenz identifiziert die fehlende Coolness im Murianer Spiel als Grund dafür, dass man den Vorsprung nicht über die Zeit bringt: «Ich glaube wir laufen im gesamten Match nicht in ein einziges Zeitspiel. In der Schlussphase gehen wir einige Male zu früh in den Abschluss, anstatt möglichst viel Zeit von der Uhr zu nehmen. Das hat Ehrendingen die Möglichkeit gegeben, innert weniger Minuten noch einmal zurückzukommen. In diesen Situationen müssen wir noch cleverer werden.» Bezogen auf das gesamte Spiel bilanziert Stenz: «Aufgrund des Endes müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein. Diesen hat sich das Team mit der starken Leistung mehr als verdient. Über das ganze Spiel betrachtet wären auch zwei Punkte verdient gewesen.» Dennoch könne man das gute Gefühl aus diesem Auftritt nun in die letzten Partien des Jahres mitnehmen. Im Jahresendspurt stehen für den TV Muri noch zwei Partien an. Nach einem spielfreien Wochenende wartet am 7. Dezember die SG Kriens-Emmen und zum Abschluss dann die SG HSC Suhr Aarau auf die Murianer. Diese beiden Partien dürften in der enorm engen Tabelle richtungsweisend sein. Die Punktedifferenz zwischen dem viertplatzierten Willisau und dem zweitletzten Stans auf Rang 11 beträgt nur zwei Zähler. Muri, Kriens-Emmen und Suhr Aarau befinden sich alle in dieser Tabellenregion. Für Spannung dürfte also weiterhin gesorgt sein. Unabhängig davon, ob die Partie erst in den letzten Sekunden entschieden wird oder nicht.
HSG EhrEndingen Celtics - TV Muri Handball 33:33 (12:15)
Siggenthal Station GoEasy 1. - SR: Marco Brianza, Felix Rätz – Strafen: 3 mal 2 Minuten gegen Muri; 5 mal 2 Minuten gegen EhrEndingen
Muri: Schleiss, Rütimann, Galizia (5), Heusi (2), Furter (3/1), Müller (1/1), Egger (12), Kreyenbühl, Daniel Lang (1), Rey, Dahinden, Scheiwiller (1), Külling (4), Angehrn (4)
EhrEndingen: Grrana, Cernin, Leitner, Thomann (4), Hochstrasser, Klampt (9), Brouwer (6), Koch (2), Baier (1), Egger (3), Kedzo (4), Ben Moussa (1), Widmer (3)
Bemerkungen: Muri ohne Kaufmann, Dominik Kaufmann, Wey (alle verletzt), Davidson