, Simon Strebel
Der Verletzungshexe trotzen
Nach einem spielfreien Wochenende steht für den TV Muri am Samstag der nächste Ernstkampf auf dem Programm. In Kriens wollen die Murianer ihre im Vergleich zum Gegner grosse Erfahrung ausspielen und in einen Sieg ummünzen, auch wenn sie dabei auf mehrere Akteure verzichten müssen.
Die Spiele des TV Muri im November hatten es in sich. Alle vier Partien wurden in den Schlusssekunden entschieden und hätten jeweils auf beide Seiten kippen können. Während die Spiele resultatmässig jeweils ähnlich endeten, sind die Murianer hinsichtlich ihrer Leistungen mit der jüngsten Entwicklung zufrieden. Dazu meint Cheftrainer Thomas Stenz: «Das Ehrendingen-Spiel war ein gutes Spiel von uns. Bezüglich Angriffseffizienz und Deckung waren wir noch einmal einen Schritt weiter als gegen Olten. Aber wir haben auch gesehen, dass Kleinigkeiten für den Ausgang des Spiels sehr entscheidend sein können.». Überhastete Aktionen, die zu unnötigen technischen Fehlern führen oder verfrühte Abschlüsse führt Stenz als Beispiele für solche Kleinigkeiten auf. Die fehlende Ruhe in den entscheidenden Situationen war zuletzt massgebend, als man sowohl gegen Olten als auch Ehrendingen einen zeitweise grossen Vorsprung nicht für zwei Punkte über die Zeit brachte. «Das ist ein Punkt, an dem wir intensiv arbeiten. Wir müssen lernen, dass wir gewisse Würfe in bestimmten Spielsituationen nicht nehmen dürfen. Dazu haben wir uns einige Ausschnitte aus dem Ehrendingen-Spiel noch einmal im Video angesehen. Dieses Spiel hatten wir gut unter Kontrolle, bis wir anfingen zu schnell schlecht vorbereitete Würfe zu nehmen», erklärt Stenz.
Die erste Möglichkeit diese Analyse umzusetzen haben die Murianer morgen gegen die SG Kriens-Emmen. Kriens war zuletzt kein gutes Pflaster für die Klosterdörfler. In der vergangenen Saison ging Muri in zwei torreichen Begegnungen, in welchen jeweils beide Teams mehr als 30 Tore erzielten, zwei Mal als Verlierer vom Platz. Auch ein Jahr zuvor blieb der TV Muri gegen die Luzerner erfolglos und so datiert der letzte Sieg gegen diesen Gegner auf den 28. November 2021. Etwas mehr als drei Jahre später wollen die Murianer nun endlich wieder einen Sieg. Der Gegner wird indes ein ganz anderer sein, als man ihn aus den vergangenen Jahren kennt. Durch die Spielgemeinschaft mit Handball Emmen hat sich beim morgigen Gegner auf diese Saison einiges verändert. Das Team wurde einer Verjüngungskur unterzogen und dient als Ausbildungsgefäss für talentierte, junge Spieler aus der Region Luzern, die dereinst in höheren Ligen auflaufen könnten. Die Torschützenliste der Innerschweizer untermauert dies eindrücklich. Die fünf besten Torschützen des Teams sind allesamt noch keine 20 Jahre alt. Angeführt wird die Scorerliste vom 17-jährigen Robin Bühler. Für einmal bringen die Murianer also deutlich mehr 1. Liga Erfahrung mit als ihre Gegner. Vielleicht ein gutes Omen für die Freiämter sollte es wieder ein umkämpftes Spiel mit hitziger Schlussphase geben.
Vom Verletzungspech verfolgt
Trotz des zuletzt spielfreien Wochenendes müssen die Murianer morgen in Kriens auf auf mehrere Akteure verzichten, weil ihnen das Verletzungspech offensichtlich an den Füssen klebt. Im Fall von Luiz Egger genauer gesagt an den Händen. Der junge Rückraumspieler hat sich nach einer langen Verletzungspause in der Vorsaison zurückgekämpft und zuletzt gegen Ehrendingen seine Stärke mit 12 Toren unter Beweis gestellt, womit er seinem Team fast im Alleingang einen Punkt sicherte. Wenige Tage später hat sich Egger im Training einen Finger gebrochen. Dazu meint Trainer Stenz: «Im Fall von Luiz ist der Ausfall sehr bitter. Er konnte gegen Ehrendingen den Knoten lösen und hat ein herausragendes Spiel gezeigt. Jetzt müssen wir vorerst leider wieder ohne ihn auskommen.» Ebenfalls verletzt ausfallen werden Torhüter Ivo Rütimann und Flügelspieler Elia Galizia, der sich mit bereits 40 Saisontoren und guten Abschlussquoten als zuverlässige Stütze im Murianer Spiel etablieret hat. Weiterhin fehlen wird zudem Spielmacher Yorick Kaufmann. Ein kleiner Hoffnungsschimmer im Murianer Lazarett ist Levi Wey, dessen Rückkehr sich zeitnah abzeichnet. Ob er gegen Kriens bereits auf das Spielfeld zurückkehren kann, ist jedoch noch unklar. «Da haben wir keine Wahl und müssen jetzt einfach durch. Wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen und wollen auch so das Maximum herausholen», zeigt sich Stenz kämpferisch. Ein Kampf, der auch von seinem Team gefragt sein wird, wenn die Murianer morgen in Kriens auflaufen.