, Willi Steffen

An Überraschung geschnuppert

1. Liga, Gruppe 2: TV Muri – HSG Siggenthal 31:33 (13:13)

Die jungen Murianer kämpfen gegen das Spitzenteam Siggenthal wie die Löwen. Technische Fehler zur Unzeit verhindern aber einen Punktegewinn. Vorwerfen lassen, muss sich Muri wie schon vor Wochenfrist in Altdorf wenig. Gegen einen deutlich höher dotierten Gegner spielte man, allen personellen Widrigkeiten zum Trotz, auf Augenhöhe.
 
Wie sich das Geschehen ähnelt. Wie schon vor Wochenfrist steht der TV Muri einem Spitzenteam gegenüber. Und auch diesmal ist man dem Gegner körperlich unterlegen. Deutlich unterlegen ist man der HSG Siggenthal auch in Sachen Erfahrung, da Muri mit demselben unerfahrenen Team antritt wie in Altdorf. Die jungen Freiämter lassen sich aber auch diesmal nicht beirren. Vor allem zeigen sie, dass sie aus der engen Partie in der Innerschweiz gelernt haben. Gleich von Beginn an ist ersichtlich, dass man dem grossen Manko von Altdorf, wo man meist nur über die linke Seite angriff, entgegenhalten will. Muri beginnt mit Tempo. Spielt mit den, mit mehreren NLB-Spielern bespickten Siggenthalern, über weite Strecken der Partie auf Augenhöhe. Zur Pause steht es 13:13. Muri brilliert in der Abwehr. Auch dank einem starken Torhüter Rütimann.
 
Siggenthal hadert
Die zweite Halbzeit verläuft zu Beginn ähnlich. Ab der 45. Minute steigt die Spannung. Muri geht seit der Anfangsphase erstmals wieder in Führung (21:20). Siggenthal wankt, hadert mit sich selbst und dem Schiedsrichter Duo. Muri verpasst die Gelegenheit sich abzusetzen. «Wir hatten heute meist eine Antwort auf die Tore des Gegners und haben sogar geführt. Da lag das Momentum auf unserer Seite», sagt Thomas Stenz vom Trainerteam.
Zwischen der 48. und 52. Minute folgt ein offener Schlagabtausch. Jeder Angriff ein Tor, lautet das Motto. Auf beiden Seiten fallen zusammen neun Tore. Fehlschüsse gibt es keine. Ein echtes Spektakel für die 250 Zuschauer. Alles deutet auf einen Krimi in den Schlussminuten hin. Zwei technische Fehler der Einheimischen verändern den Spielverlauf. Die Folgen für Muri sind gravierend. In der 57. Minute führen die Gäste mit vier Toren Differenz. Hier zeigt sich die Reife des Spitzenteams. Eiskalt ist man zur Stelle, wenn der Gegner schwächelt. Muri kämpft sich in den Schlussminuten noch einmal heran. Für einen möglichen Punktegewinn kommt die Aufholjagd aber zu spät.
 
Starkes Kollektiv überragt
Bei den Gastgebern brillieren vor allem der Rückraumspieler Luiz Egger (8 Tore), hauptsächlich nach der Pause, und Kreisläufer Mirko Külling (7). Beide werfen zusammen 15 Tore. Letzterer gar mit einer 100 Prozent Quote. Auch Torhüter Ivo Rütimann zieht einen guten Tag ein. Diese drei Akteure ragen aus einem starken Kollektiv heraus. «Luiz Egger zeigte heute eines der besten Spiele in dieser Saison. Auch die Abwehr um Torhüter Ivo Rütimann stand gut», sagt Thomas Stenz. Lobenswert ist die Einstellung der Mannschaft. Jeder Akteur gab 110 Prozent. Die taktische Vorgabe des Trainerteams wurde wann immer möglich umgesetzt. Vor allem gab die Mannschaft in jeder Sekunde den Zuschauern zu spüren, dass man gewillt war, gegen den auf dem Papier übermächtigen Kantonsnachbarn etwas Zählbares zu holen.
«Technische Fehler zur falschen Zeit haben uns heute geschlissen. Sonst kann ich der Mannschaft nichts vorwerfen. Nach dem Altdorf Spiel kehrten wir zur Einfachheit zurück. Dadurch hatten wir mehr Fluss im Spiel», erklärt Thomas Stenz.
 
Telegramm:
Bachmatten. – 250 Zuschauer. – SR: Hitz / Lämmler
Muri: Rütimann, Schleiss; Dani Lang (1), Galizia (2), Külling (7), Egger (8), Dahinden, Müller (3), Wey (5/2), Dominik Lang, Rey, Hafner, Furter (3), Scheiwiller (2).
Siggenthal: F. Spuler, Crippa; Indri (1), Schweizer (1), Moser (5), Wagner (4/1), Lovisi (3), Hämmerli (6), R. Spuler (7/2), Binder (1), Indermühle (2), Wyss (3).
Bemerkungen: Strafen: 3-mal 2 Minuten für Muri, 3-mal 2 Minuten für Siggenthal. Siebenmeter: 2/2 für Muri, 3/3 für Siggenthal.