, Willi Steffen
Muri verblüfft weiter
Dank einer Leistungssteigerung findet der TV Muri nach zwei Niederlagen zum Siegen zurück. Der Schlüssel zum Erfolg war ein unbändiger Wille und ein lautstarkes Heimpublikum. Einmal in Fahrt liessen sich die jungen Murianer vom deutlich höher dotierten Team von Zoltan Cordas nicht mehr bremsen. Herausragend bei Muri war das Kollektiv.
Spätestens nach der Pause waren die jungen Wilden des TV Muri nicht mehr zu halten. Jetzt bewiesen die personell immer noch arg geschwächten Freiämter, wie es um den Teamgeist der Mannschaft steht. Zusammen mit dem lautstarken Publikum zeigten sie den Spielern des ehemaligen Muri-Trainers Zoltan Cordas die Grenzen auf. Die personell deutlich höher dotierten Kantonsnachbarn hatten dem nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Muri agierte nun mit deutlich mehr Tempo und vor allem Treffsicherheit. Allen voran Luiz Egger und Mirko Külling. Beide traten vor dem Wechsel kaum in Erscheinung. Sie waren es, als es darauf ankam, die Verantwortung übernahmen und regelmässig trafen. Mit ihrer Präsenz rissen sie den Rest der Mannschaft mit. «In der Pause haben wir uns mit der Mannschaft ausgetauscht und einen Plan für die zweite Halbzeit erarbeitet. Danach ist es gelungen, diesen umzusetzen», sagt Muri-Trainer Thomas Stenz.
20 schwache Minuten
Schon bald (41.Minute) führte Muri mit fünf Toren. Dieser Vorsprung pendelte sich bis in die Schlussminuten ein. Als die Gäste kurz vor Schluss noch einmal ein Lebenszeichen von sich gaben, war es Levi Wey, der die Nerven behielt und für Muri mit zwei verwandelten Siebenmetern den Sack zu machte. Wey war es auch, der mit fünf seiner insgesamt acht Toren dazu beitrug, dass Muri beim schwachen Auftritt vor der Pause nicht entscheidend in Rückstand geriet. Denn die Freiämter gerieten nach 17 Minuten arg ins Wanken. Vier Tore lagen sie zu diesem Zeitpunkt hinten. In der Abwehr fand man kaum Zugriff auf die agilen, wurfstarken Angreifer. Auch in der Offensive stockte der Motor. Dass die Gastgeber es trotzdem schafften, bis zur Pause den Vier-Tore-Rückstand in eine 17:16 Führung umzuwandeln, spricht für die Moral der Mannschaft. «Wir brauchten 20 Minuten, bis wir im Spiel waren. Auch in der Abwehr agierten wir zu brav», sagt Thomas Stenz.
«Der Wille zum Sieg war entscheidend»
«Heute waren die Leidenschaft und der Wille zum Sieg gegen einen Gegner, der deutlich besser besetzt ist als wir, entscheidend», sagt Thomas Stenz. Dementsprechend herausragend bei Muri war das Kollektiv. Alle Akteure trugen das ihre dazu bei, dass Muri nach diesem Sieg nun auch rechnerisch nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat. Die Torproduktion wurde auf mehreren Schultern verteilt. So erzielte Muri allein von den Flügelpositionen aus elf Tore. Auch im Abwehrverbund steigerte man sich im Kollektiv nach einer teilweisen desolaten ersten Halbzeit. Was auch für Muri sprach, war, dass man sich nicht aus der Ruhe bringen liess und zur Stelle war, als der Gegner schwächelte. Einen Gegner, der als Kollektiv nicht stattfand.
Telegramm:
Bachmatten. – 250 Zuschauer. – SR: Hitz / Lämmler
Muri: Rütimann, Davidson; Dani Lang, Galizia (6), Kuafmann (1), Külling (3), Egger (6), Dahinden, Müller (4), Wey (8/4), Dominik Lang, Furter, Scheiwiller (5), Rey.
Ehrendingen: Cernin, Rolling; Wolfgang, C. Thomann (5/3), Küttel, J. Thomann (3), Galovic (7), Koch (3), Klampt (2), Baier, Brouwerk (3), Ben Moussa, Merkel (4), Widmer (4).
Bemerkungen: Strafen: 0-mal 2 Minuten für Muri, 1-mal 2 Minuten für Ehrendingen. Siebenmeter: 4/4 für Muri, 3/4 für Ehrendingen.