, Willi Steffen
Muri gewinnt packendes Derby
Personell arg dezimiert, gewinnt der TV Muri das Aargauer Derby gegen die SG TSV Frick. Angeführt von einem überragenden Torhüter Ursin Schleiss, lässt sich das Heimteam spätestens nach der Pause nicht mehr aufhalten. Im Mittelpunkt steht die junge Garde der Freiämter.
Als das hartumkämpfte Aargauer Derby zwischen Muri und Frick in der 39. Minute in die entscheidende Phase geht, tritt Torhüter Ursin Schleiss in Erscheinung. Zuerst verhindert er mit einem gehaltenen Siebenmeter eine Zwei-Tore-Führung der Gäste. In den folgenden sieben Minuten kassiert Muri nur noch zwei Gegentore. Beide mittels Siebenmeter. Schleiss hext was das Zeug hält. Mit seinen Parden ebnet er seinem Team den Weg zum Sieg. Muri geht danach erstmals seit der Startphase mit zwei Toren in Führung (46.). «Unser Torhüterteam ergänzt sich super. Wenn es einem nicht läuft, springt der Andere in die Bresche. Wie auch letzte Woche als Ivo Rüttimann für den glücklosen Kim Andersen die Kohlen aus dem Feuer holte», sagt Thomas Stenz.
Nervenaufreibende Schlussphase
Was jetzt folgt, ist ein offener Schlagabtausch. Auf jeden Treffer der Einheimischen hat Frick eine Antwort. Der Vorsprung für Muri pendelt sich bei zwei Toren ein. Dabei verpassen es die Klosterdörfler, sich entscheidend abzusetzen. In der 57. Minute führt Muri immer noch mit zwei Längen. Zwei Minuten später ist es um den Vorsprung geschehen. Die Gäste, die sich wieder in die Partie zurückgekämpft haben, gleichen aus. Muri reagiert unbeeindruckt. 82 Sekunden vor dem Spielende wirft Mirko Külling den Siegtreffer. Während den restlichen Sekunden lassen die Einheimischen nichts mehr anbrennen. In stoischer Ruhe retten sie den knappen Vorsprung über die Zeit.
Dramatische personelle Situation
Dass Muri nach der Pause so abgebrüht auftritt, entspricht keiner Logik. Denn die Mannschaft ist zu diesem Zeitpunkt personell arg dezimiert. Schon vor dem Spiel musste der Kopf der Mannschaft, Jan Heusi, forfait geben. Er laboriert an einer Leistenverletzung. Auch Janis Furter musste kurzfristig krankheitshalber absagen. Nach rund 20 Minuten verliess Noel Angehrn humpelnd das Spielfeld. Nach einem kurzen Einsatz nach der Pause musste auch der teaminterne Topskorer das Handtuch werfen. Eine vermeintlich arge Schwächung. Hielt er doch in den ersten 20 Minuten mit seinen fünf Treffern, seine Mannschaft im Spiel. Rechnet man noch den Dauerverletzten Yorick Kaufmann dazu, fehlte ein kompletter Rückraum in der Offensive und ein Abwehrblock in der Verteidigung.
Jungspunde springen in die Bresche
Jetzt war das Trainerteam um Thomas Stenz und Gerhard Heusi gefragt. «Uns blieb nichts anderes übrig, als aus der Not eine Tugend zu machen. Nach dem Ausfall von Noel Angehrn brauchten wir eine zeitlang, um uns neu zu sortieren. In die Bresche sprangen zwei Junioren. Ich wusste um die Qualitäten von Colin Müller (Jahrgang 2007) und Lewi Wey (Jahrgang 2006). Nur waren wir in dieser Formation nicht eingespielt», so Thomas Stenz. Spätestens nach der Pause, kam der Stein ins Rollen. Angeführt von Luiz Egger, Mirco Külling und den beiden Jungspunden, diese vier warfen zusammen 22 Tore, stabilisierte sich die Mannschaft und lief je länger die Partie dauerte, zur Höchstform auf. In der Defensive sorgte Lukas Schwenkfelder mit seiner Präsenz und Übersicht für Stabilität. Mit diesen Personalien und einem lautstarken Publikum im Rücken blieb der TV Muri auch im fünften Spiel in Serie ungeschlagen. Gleichzeitig nähert man sich mit grossen Schritten dem Ligaerhalt. Zum Heimpublikum sagt Thomas Stenz: «Das ist unglaublich. Das Publikum ist unser siebter Mann. Was will man mehr, als vor einer solchen Kulisse zu spielen.»
Telegramm:
Bachmatten. – 200 Zuschauer. – SR: Balzer / Lutzenberger
Muri: Rütimann, Schleiss; Dani Lang, Galizia (2), Angehrn (5), Külling (5), Egger (6), Dahinden, Müller (4), Wey (7/5), Dominik Lang, Kreyenbühl, Schwenkfelder (1), Scheiwiller (1).
Frick: Rhyn, Concas; Kleiner (1), Metzger, Hauser, Lenzin (2), Moser (2), Beck (6/5), C. Zwahlen (3/2), Schmid (4), Leimgruber (1), D. Zwahlen (8), Hüsser, Bitter (3).
Bemerkungen: Strafen: 3-mal 2 Minuten für Muri, 7-mal 2 Minuten für Frick. Siebenmeter: 5/5 für Muri, 7/8 für Frick.